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Die Kleinen trifft es härter

Kaum Gewinner, viele Verlierer

Mit der Strategie des Bundes droht ein flächendeckender wirtschaftlicher Zusammenbruch, also praktisch der grösstmögliche Scherbenhaufen. Gibt es einen Ausweg?

Der Lockdown, den der Bundesrat im Eindämmungsbemühen gegen das Coronavirus verfügte, zog vielen Teilen der Wirtschaft faktisch den Stecker. Entweder sie mussten schliessen: Bars, Restaurants, Discos, Märkte, Läden. Oder aber sie hatten auf einen Schlag keine Kunden und Aufträge mehr. Davon sind vor allem Kleingewerbler, Selbstständige und Freelancer betroffen. Diese dürfen zwar arbeiten, bekommen aber derzeit kaum Aufträge.

Selbstständige fallen durch die Auffangnetze

Trotz der grossmäuligen Ankündigung des Bundesrates, allen KMUs unkompliziert Unterstützung anzubieten, gibt es für indirekt betroffenen Firmen keine direkte staatliche Hilfe. Sie können ihre Einkommensverluste nicht geltend machen und fallen durch die Maschen der Finanzhilfen des Bundes. Viele kleine Unternehmen und Selbstständige sind in Not. Es bedeutet auch jahrelang umsonst investiertes Herzblut in die eigene Unternehmung und ihren Lebenstraum.

Mechanismen des Scheiterns

Die Regierungen haben den Plan entwickelt, den "Infektions-Tsunami" mit massiven Einschränkungen der persönlichen und wirtschaftlichen Freiheiten zu verzögern und zu glätten. Allerdings droht diese Strategie zu scheitern:

Die harten Verbote verursachen riesige wirtschaftliche, gesellschaftliche und persönliche Schäden, welche mit der Dauer, der Schärfe und der Unabsehbarkeit schnell anwachsen. Konkurse, Zahlungs- und Kreditausfälle führen zu weiteren Konkursen und drohen sich zu Finanz-, Immobilien- und Schuldenkrisen auszuwachsen. Das ist auch für die Volksgesundheit negativ. Mit Isolation, Bewegungsmangel und Angst um die wirtschaftliche Existenz wachsen Stress, Vereinsamung, innerfamiliäre Konflikte, Suchtprobleme und Depressionen. Die Frage steht im Raum, ob diese Strategie am Ende nicht mehr Todesfälle bewirkt, als sie verhindert.

Die derzeitige Corona-Hinhaltestrategie vermag wohl ein Ende mit Schrecken verhindern -
aber nur um den Preis eines Schreckens ohne Ende.

(Quelle: NZZ, 25.3.2020)

Autor: Reto Vacchelli | Kommentare/Feedbacks an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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